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Freelancer: 4 typische Fehler beim Starten

Freelancer / Selbstständiger / Unternehmer der auf einem Sofa arbeitet

Als Freelancer oder selbstständiger zu starten, dass ist ein überwältigendes Gefühl. Endlich das machen, was Du willst, wie Du es willst und vor allem wann Du es willst. Und dann kommt der Schock. Du dachtest Du wärst super gut auf alles vorbereitet gewesen und plötzlich musst Du viele Grundlagen dazu lernen.

Zum Glück gibt es das Internet und viele Blogs (wie unserem), wo Dir Anfängerfehler aufgezeigt werden. Schließlich haben wir als Unternehmen und alle Anderen, dieselben Fehler gemacht.

Heute will ich Dir vier typische Fehler zeigen, die Dir eine Menge Zeit, Nerven und Geld rauben können.

Du setzt nur auf einen Kunden

Du hast einen Kunden gewonnen, der Deinen Service regelmäßig bucht, Dich angemessen bezahlt, mega freundlich ist, dir Zeit einräumt, wenn Du sie brauchst und auch die Kommunikation funktioniert einfach einwandfrei.

Das Auftragsvolumen ist so groß, dass Du gut und gerne davon 4 Monate leben könntest, auch wenn Du weißt, dass Du nur 2-3 Monate benötigst. Du fragst Dich in diesem Moment warum hatte ich überhaupt solche Ängste und bedenken mich selbstständig zu machen. Das läuft doch wie am Schnürchen.

Ja. denkste! Denn genau das ist mir auch passiert. Ich habe genauso jemanden gefunden, der gesagt hat machen wir. 6 Wochen am Stück habe ich für denjenigen gearbeitet. Dazu sollte gesagt sein: Ich hatte keine Rücklagen, keinen Partner – wirklich niemanden der mich auffangen könnte und ich war voller guter Dinge. Doch nach dem ich in etwa die Hälfte des Auftrages in Rechnung gestellt hatte. Kam das böse Erwachen. Die Rechnung kommt und kommt nicht.

Plötzlich heißt es: „ja, lass uns das verrechnen, Du bekommst Leistung von mir und ich von Dir“. Die Falle hat zugeschnappt. Das Geld habe ich nach 2 Jahren immer noch nicht gesehen. Obwohl da noch ein Teil offen ist. Diese Abhängigkeit ist tödlich und bricht Dir womöglich das Genick.

Ich konnte mich retten indem ich innerhalb von 2 Wochen 2.000,- € durch kleine Aufträge und einem Bestandskunden erarbeiten konnte. Seitdem habe ich lieber ein bis zwei Projekt mehr zur selben Zeit als nur ein großes. Mach Deine Karriere auf keinem Fall von nur einem Kunden abhängig. Mal abgesehen, dass Du deswegen in die Scheinselbstständigkeit rutschen könntest.

Denn wird dieses Arbeitsverhältnis von den Behörden als Scheinselbstständigkeit ausgelegt wird, ist das als hättest Du aus steuerlicher Sicht schwarz gearbeitet und wird als Straftat gewertet werden.

Wie viele Kunden brauchst Du denn? Tatsächlich kann ich keine genaue Zahl empfehlen. Es kommt allerdings auf den Umfang des Auftrages, Deiner Auslastung, Strategie, Deiner Branche und vor allem auf die Art Deiner Kunden an.

Allerdings solltest Du auch nicht jeden Kunden annehmen und vielleicht auch nicht zu jedem Zeitpunkt. Ob Du einen Kunden ablehnst oder annimmst, das ist abhängig von einigen Faktoren, die Du immer gut abwägen solltest.

Freelancer vergessen oft Ihr eigenes Marketing

Auch das ist mir häufiger passiert als ich noch Freelancer war und mir passiert es auch heute noch ab und zu. Allerdings habe ich mittlerweile viele Ideen und Blogartikel vorgeschrieben oder für die Veröffentlichung geplant. So kann ich im Notfall immer auf etwas zurückgreifen.

Meist vergesse ich es dann, wenn mein Schreibtisch so voll ist, dass ich gar bei nichts mehr hinterher komme und zusätzliche Schichten einlege. Bei Werbeagenturen finde ich es besonders witzig. Aber tatsächlich ist das Alltag. Ich kenne einige Werbeagenturen, die Ihr Marketing nicht regelmäßig hinbekommen. Dafür haben deren Kunden unfassbar geile Ergebnisse und darauf kommt es dann auch an.

Mal abgesehen davon, dass es schwierig ist diese neuen Alltagsroutinen zu implementieren, neue Programme und Aufgaben zu erlernen. Das frisst einiges an Zeit.

Da passiert es auch mal, dass Du die Übersicht darüber verlierst, was Du alles gerade gleichzeitig machen musst. Besonders dann, wenn Du einiges an Aufträgen hast. In solchen Momenten, darfst Du nicht vergessen, an Deiner (Web-)Präsenz zu arbeiten und Dein Marketing voranzutreiben.

Beispiel in Form eines regelmäßigen Blogs, dessen Inhalte Du auch auf Social Media teilst und publik machst. Oft kannst Du diese Dinge vorschreiben und vorplanen.

Vor allem wird es ohne Marketing echt schwierig an neue Kunden und damit an neue Aufträge zu kommen oder einen professionellen Eindruck auf neue Kunden zu machen. Schließlich haben mittlerweile auch Handwerker vom Dorf eine Webpräsenz und sind mittlerweile nicht nur mit Ihrerer Website im Netz vertreten sondern auch auf facebook, instagram und co.

Und klar es gibt auch einige Suchportale für Freelancer, allerdings wird hier oft extrem der Preis gedrückt! Denn Du konkurrierst weltweit mit Anbietern, das heißt auch mit Selbstständigen aus Billiglohnländern und damit wird es echt schwer eine vernünftige Preisgestaltung zu halten.

Das eigene Marketing macht Dich auch immer ein Stückchen unabhängiger. Egal ob es Mund-zu-Mund-Propaganda, Networking, Deine Website, Dein Blog, ein Landingpage oder Facebook Gruppe ist.

Du glaubst nicht an Dich!

Wenn Du das nicht tust, obwohl Du der / die beste Freelancer / in in Deinem Metier bist, wirst Du die besten Chancen verpassen.

Was vielen Sorgen macht ist die Tatsache, dass Sie wenig oder gar keine Referenzen aufweisen können. Allerdings gibt es immer Dinge mit denen Du Deine Kredibilität stützen kannst.

Zum Beispiel kannst Du Dir von Deinen Freunden, Deiner Familie Testimonials (Kundenfeedbacks) geben lassen, wenn Sie in Bezug auf Deinen Service auch einzelne Leistungen oder Produkte getestet haben. So hast Du echte Probanden, die gut von Dir sprechen und Du kannst diese auch anderen Interessenten zeigen. Außerdem ist Feedback immer wichtig.

Je mehr Feedbacks Du einsammelst, desto mehr entwickelst Du natürlich auch ein Gefühl für Deine Stärken, für den Wert, den Du lieferst und natürlich auch wer diesen Mehrwert benötigt.

So, entwickelst Du auch eine andere Präsenz und Klarheit gegenüber Deinem Kunden. Ein positiver Nebeneffekt ist natürlich auch, dass Deine Stimme nicht gleich anfängt zu flackern, wenn Du mal vor größeren Herausforderungen stehst.

Wenn Du dabei Unterstützung benötigst, dann kannst Du Dir ein Beratungsgespräch über Robby buchen.

Freelancer das Belegechaos!

Egal ob es sich um Projekte, Aufträge, Deine Kundenkommunikation oder um Belege für das Finanzamt handelt. Bei jedem Freelancer sammeln sich hier jede Menge Papiere, Dokumente und Dateien an. Es ist gut sich sehr schnell ein vernünftiges System zu überlegen. Du solltest diese auch sicher und für mind. 10 Jahre archivieren können.

Egal um was es hier geht. Diese Informationen sollten alle zumindest digital sofort griffbereit sein und vor allem immer up to date. Das erspart Dir aufwendiges suchen, peinliche Auftritte und unter anderem auch satte Geldstrafen.

Als Beispiel legen wir für jeden Kunden einen Ordner an, indem wir jeden Auftrag von diesem Kunden mit einer inkrementellen Nummerierung in chronologischer Reihenfolge ablegen. In diesen Ordnern wiederum findest Du die Arbeitsdateien, das Angebot, Rechnungen und vieles mehr.

Den ersten Tipp, den mir mein Steuerberater gegeben hat, war dass ich mein Geschäftskonto und mein privates trennen soll. Dadurch wird das Finanzmanagement und die Buchhaltung viel übersichtlicher, einfacher und vor allem auch günstiger.

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